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Dienstag, 29. Juli 2014

YANG ZHU (YANG ZHOU)

Yang Zhu (楊朱 / 杨朱) war ein chinesischer Philosoph, der im 3. Jhd. gelebt hat bzw. haben soll. Über sein Leben ist wenig bekannt und von seinen Lehren sind keine Schriften erhalten. Über sein Leben und Werk wird aber bei diversen anderen Philosophen Zeugnis abgelegt, so z. B. bei Liezi und Mengzi (Menzius).
Yang Zhu soll an einem Fürstenhof in Wei (chin. Staat/Teilstaat) gelebt haben. Möglicherweise hatte er dort eine beratende Tätigkeit inne.
Einige seiner Lehren scheinen Gedanken von Zhuangzi beeinflusst zu haben oder umgekehrt. (Man kann beide nicht genau zeitlich einordnen.) Von einigen Forschern wird sogar eine Person hinter beiden angenommen. 

Yang Zhus Lehren stehen dem Daoismus nahe, enthalten aber sehr viele hedonistische Elemente.

Yang Zhu geht nämlich davon aus, dass die Vorstellungen von ethischen und kosmologischen Ordnungsprinzipien falsch seien. Sie sind entweder eingebildet oder als existierende Ideen sinnlos.
Seine Bestandsaufnahme vom menschlichen Leben ist, dass es nicht viel Gutes und Angenehmes zu bieten hat. Dieses stehe dem Streben nach höheren Idealen entgegen.
In einem durch Krankheit und Unbill beeinträchtigten und kurzen Leben bringe es nicht viel, auch noch nach vermeintlich hohen Idealen zu streben und dafür fast die ganze übriggebliebene Lebensqualität zu opfern.
Unter die Ideale, deren Nach-Streben Yang Zhu ablehnt, fallen Moralprinzipien, Einsatz für Staat und Gesellschaft, Streben nach unbeweisbaren Entitäten des Jenseits, Streben nach Ehre (Ehrbegriff unklar) und das Gründen einer Familie.
Das Ablehnen des Strebens nach einer Familie mag zwar bzgl. unnötiger Familienrituale begründbar sein, wirft aber die Frage nach der Reproduktion auf.
Yang Zhu lehnt darüber hinaus auch das Streben nach Materiellem (Güter) ab.

Stattdessen solle man die Sinne befriedigen. Yang Zhu plädiert aber für einen kontrollierten Genuss. Der Genuss könne sonst lebensgefährdend sein.
Die Aufgabe der Weisheit sei es daher zuerst, festzustellen, welche Genüsse der eigenen Natur zuträglich seien.

Zusammengefasst kann man also sagen:
- die höheren Ideale sind an sich fragwürdig
- das Streben nach ihnen ebenfalls 
- das gilt für das Diesseits (z. B. Staat, Familie) wie für ein evtl. existierendes Jenseits  
- auch das Streben nach Reichtum ist kritisch zu sehen
- das Streben nach diesen Idealen kostet sowieso zu viel Energie
- der Mensch hat auf der anderen Seite eh schon wenig Freude im Leben
- und er strebt von Natur aus nach Erfüllung seiner Begierden

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Bewertung (positiv und negativ):
+ höhere Ideale sind tatsächlich schwer greifbar
+ die Existenz eines Jenseits wirkt fragwürdig
+ der Mensch hat natürliche Begierden, die er befriedigen sollte, weil sonst ein Zustand des Unwohlseins einsetzt
- ein gewisser Einsatz (Engagement) für die Gruppe ist notwendig zu ihrer Erhaltung
- das gilt insbesondere für den Bereich Familie und Kinder (Reproduktion)
- das Streben nach materiellen Werten/Zielen ist wichtig zur Sicherung der Existenz und weiterführend zur Sicherung der Unabhängigkeit



LITERATUR:


Otto Ladstätter und Sepp Linhart: China und Japan. Die Kulturen Ostasiens; Wien 1983

QUELLEN:

Wikipedia 
Otto Ladstätter und Sepp Linhart: China und Japan. Die Kulturen Ostasiens; Wien 1983





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