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Montag, 30. Juli 2012

GÜNTHER ANDERS (GÜNTHER STERN) - UNDER CONSTRUCTION

GÜNTHER ANDERS (GÜNTHER STERN)



* 12.07.1902 in Breslau
+ 17.12.1992 in Wien

Günther Anders wurde 1902 als Günther Stern in Breslau geboren. Seine Eltern waren die deutsch-jüdischen Psychologen William und Clara Stern. 1915 zog die Familie nach Hamburg und kurze Zeit später wurde Anders an der Westfront eingesetzt. Das wurde für ihn zu einem prägenden Erlebnis.
Nach dem Ersten Weltkrieg studierte Anders bei Husserl, Heidegger und Cassirer Philosophie. Danach lebte er von journalistischer Tätigkeit. Er veröffentlichte auch Essays mit sozialkritischem Inhalt. Beim Berliner Börsen-Courier erhielt Günther Anders dann den Namen, unter dem er später bekannt werden sollte.
Eine akademische Karriere wurde ihm erschwert - angeblich von Adorno. In Marburg lernte er Hannah Arendt kennen und beide zogen nach Berlin, Heidelberg und später Frankfurt.
Anders nahm 1933 den Beginn der Nazizeit ernst und betrachtete sie als zweite Zäsur in seinem Leben.
In dieser Phase musste Anders nach Frankreich und dann in die USA ins Exil ausweichen.
Im Pariser Exil versuchte Anders, seinen nazikritischen Roman "Die molussische Katakombe" zu veröffentlichen. Er scheiterte damals jedoch an dem ebenfalls geflüchteten Parteikommunisten Manès Sperber.
Im Quartier Latin in Paris scheiterte Anders' ehe mit Hannah Arendt an den widrigen Lebensumständen. Er floh 1936 in die USA, wo sein Vater bereits an der Universität dozierte. Anders lebte dort von der Unterstützung seines Vaters, von Aufsätzen und von Gelegenheitsarbeiten. Das brachte ihn auch dazu, die Industriegesellschaft genauer zu studieren. Nach einer kurzen Stelle im Office for War Information (OWI), die er ablehnte, weil er die Propaganda für falsch hielt, erhielt er eine Dozentenstelle an der New School for Social Research. Hier geriet er aber mit Studenten aneinander, weil seine Vorlesungen zu breit gefächert waren.
Der Abwurf der Atombombe am 06.08.45 auf Hiroshima war die dritte Zäsur in Anders' Leben. Die ganze Menschheit konnte jetzt vernichtet werden. Anders war darüber innerlich sehr erschüttert und konnte erst nach seiner Rückkehr nach Europa 1950 darüber schreiben. Anders entschied sich für Wien, da er die gerade entstandenen beiden deutschen Staaten ablehnte.
Anders engagierte sich um Robert Jungk u. a. gegen Kernwaffen. Anders besuchte auch Hiroshima und Nagasaki und schrieb darüber 1959 den Essay "Der Mann auf der Brücke". Im selben Jahr begann er einen Briefwechsel mit dem Piloten Claude Eatherly.

Von 1945 bis 1955 war Anders mit der Österreicherin Elisabeth Freundlich verheiratet. Beide nahmen die Österreichische Staatsbürgerschaft (sie wieder) an. Die Entscheidung für Österreich war auch ein Politikum: Anders lagen damals weder die BRD, noch die DDR.
1957 heiratete er die amerikanisch-jüdische Komponistin Charlotte Zelka (Zelkowitz), die sich 1972 von ihm trennte, aber nicht geschieden wurde.
In den späten 80er-Jahren kehrte Anders wieder zu der fast erblindeten Elisabeth Freundlich zurück.

Beruflich beschäftigte sich Anders mit Journalismus und der Übersetzung von Theaterstücken. Eine Professur an der Universität Halle, die ihm Ernst Bloch angetragen hatte, lehnte er ab. Er konnte schematisches Denken und "philosophische Schulausdrücke" nicht leiden.





Fortsetzung folgt...

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