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Montag, 6. April 2015

GEFÄNGNIS: ALCATRAZ



Alcatraz wurde 1933 (12.10.) zu einer Strafvollzugsanstalt umgebaut und 1934 (01.01.) zu einem Bundesgefängnis gemacht. Sein Spitzname war "The Rock" und es galt als absolut ausbruchssicher (bis heute umstritten).
Man hoffte, dass sich die Insel aufgrund des kalten Wassers und widriger Strömung ideal als Gefängnis eignete. Es stellte sich aber mit der Zeit heraus, dass die Unterhaltskosten sehr hoch waren. Übrigens gab es keine gefährlichen Haie um Alcatraz, obwohl das Gerücht gestreut wurde.
Das Gefängnis blieb ungefähr 30 Jahre in Betrieb. Am 21.03.1963 ordnete Justizminister Robert F. Kennedy seine Schließung an.

Alcatraz nahm schon bald nach der Gründung 53 Häftlinge aus dem Staatsgefängnis Atlanta auf. Sein Name wurde berühmt als Hochsicherheitsgefängnis für schwierige Gefangene.
Unter den Gefangenen befanden sich berühmte Namen wie Al Capone (1934 - 39), Robert Franklin Stroud (1942 - 59), Machine Gun Kelly (1934 - 1951), Alvin "Creepy" Karpis (1936 - 62), übrigens ein Bekannter von Charles Manson und Erich Gimpel (1945 - 1955).
Erich Gimpel war z. B. ein deutscher Spion, der in den USA zum Tode verurteilt worden war und nur durch die Staatstrauer um F. D. Roosevelt Aufschub erhielt und später begnadigt wurde. Er starb (erst) 2010 mit fast 100 Jahren in Sao Paulo.

Die Zellen in Alcatraz waren sehr klein (1,52m * 2,74m) mit Bett, Waschbecken und Toilette. Die Gefangenen waren hier viele Stunden am Tag eingesperrt. Immerhin gab es Warmwasserduschen, was damals in Gefängnissen als Luxus galt. Der Hintergrund dieser "Vergünstigung" war aber, dass sich die Insassen nicht gegen das kalte Meerwasser abhärten konnten.
In den 29 Jahren als Hochsicherheitsgefängnis (vorher war Alcatraz ein Militärgefängnis) gab es 14 Fluchtversuche mit 34 Beteiligten. Keiner der Ausbrüche war nach unserem Wissen erfolgreich.
Viele Gefangene wurden wieder festgenommen, 6 erschossen, 5 sind bis heute verschwunden (und vermutlich ertrunken).

Im Mai 1946 kam es zu einem Aufstand, der sog. "Schlacht um Alcatraz". Dabei starben 3 Insassen und 2 Wärter. 6 Häftlinge hatten mehrere Wärter als Geisel genommen. Nach langen Verhandlungen wurde das Gefängnis mit Hilfe der Marines gestürmt.
Im Juni 1962 verschwanden Frank Morris und die Gebrüder John und Clarence Anglin aus dem Gefängnis und flüchteten mit einem Schlauchboot aus Regenmänteln. Teile des Schlauchbootes wurden später an Land gespült oder von Fischern gefunden. Man vermutet, dass die Häftlinge ertrunken sind.
Im Dezember 1962 floh der Bankräuber John Paul Scott mit Hilfe von aufgeblasenen Gummihandschuhen. Er wurde am Festland gefunden, wiederbelebt und zurück auf die Insel gebracht.

Nach der Schließung des Gefängnisses 1963 kam es mehrfach zu Besetzung durch Aktivisten für Indianerrechte, so im November 1964 und im November 1969. Die zweite Besetzung dauerte bis Juni 1971 an. 

Alcatraz wurde durch seine Lage und seine Insassen Stoff vieler Geschichten und Legenden. Das Gefängnis wurde auch in Spielfilmen thematisiert. Populärwissenschaftliche Sendungen (Mythbusters, Galileo) versuchten auch, eine potenzielle Flucht nachzustellen.







   

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