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Mittwoch, 22. Oktober 2014

BROWSERKRIEGE




Als Browserkriege werden Kämpfe um Marktanteile zwischen Webbrowsern bezeichnet.
Der klassische (erste) Browserkrieg war der zwischen den Browsern von Microsoft und Netscape, also zwischen dem Internet Explorer und dem Navigator.
Dieser entstand dadurch, dass zu Beginn der Popularisierung des WWW der Netscape Navigator sich früh großer Popularität erfreute, während Microsoft für sein bei Desktopcomputern führendes Betriebssystem Windows keinen Browser zur Verfügung stellen konnte - also schlichtweg die Entwicklung verschlafen hatte.
Der Netscape Navigator war aber nicht der erste Browser mit Bilderanzeige. Vor ihm gab es noch WorldWideWeb, ViolaWWW, Erwise und den in den Anfängen des Webs berühmten NCSA Mosaic. Es gab auch reine Textbrowser, darunter den Lynx, der heute noch weiterentwickelt wird. 
Auf jeden Fall erlebte der Netscape Navigater einen frühen Siegeszug, der der Konkurrenz von Microsoft nicht gefallen konnte. So übte Bill Gates nun massiven Druck auf seine Mitarbeiter aus, diesen Wettbewerbsrückstand, den er selbst mitverschuldet hatte, durch die Entwicklung und Verbreitung des Microsoft Explorers wettzumachen.
Mit Windows 95 war der Explorer in das Betriebssystem Windows integriert.
In der Folge schaffte es Microsoft nicht nur, seine Schlappe wieder auszugleichen, sondern konnte dem Navigator von Netscape im übrigen Jahrzehnt sogar das Wasser abgraben.
Bereits 1998 deutete sich der Absturz des Navigators an, Ende 2002 hatte er bereits keinen nennenswerten Marktanteil mehr und im März 2008 wurde die Unterstützung eingestellt. 

Der zweite Browserkrieg entstand dadurch, dass nach der Jahrtausendwende der MS Explorer wieder neue, starke Konkurrenz erhielt. Führend daran beteiligt war der (Mozilla) Firefox, ursprünglich bekannt als Firebird (aus rechtlichen Gründen umbenannt), der aus der "Konkursmasse" des Netscape Navigator entstanden war.
Eine weitere Konkurrenz wurde der Browser Google Chrome, der aber erst ab Herbst/Winter 2008 zur Verfügung stand und dann schnell Marktanteile errang. Chrome basierte auf dem quelloffenen Chromium-Projekt. Man kann auch Chromium direkt herunterladen. Der Browser Chrome bzw. Chromium bestach durch seine einfache Bedienbarkeit und seine Schnelligkeit. Die Browser der anderen Hersteller legten aber nach.

Ein Browser, der zwar den führenden Konkurrenten nicht gefährlich wurde, sich aber relativ konstant gut unter der Rubrik "Andere" hielt, war der Opera Browser. Der Opera galt früh als leistungsstark und schnell, wobei die Konkurrenz bald nachzog. Am Anfang war er noch mit Werbeeinblendungen versehen, dann änderte sich dies. Opera beherrschte auch schon früh Tabbed Browsing (2000), also das surfen in mehreren Fenstern, während einige Platzhirsche dafür noch jahrelang brauchten.  Interessant ist auch, dass man den frühen Opera noch auf eine Diskette laden konnte. Das war besonders in den 90er-Jahren wichtig, also einer Zeit, in der viele Benutzer nur über Internetcafés und Rechenzentren Internetzugang hatten und Disketten noch ein weit verbreitetes Speichermedium waren.
Es ist klar, dass auch Apple in dieses Rennen eingreifen musste. Im Jahre 2003 brachten sie ihren Browser Safari an den Start. Vorher waren auch auf MacOS Explorer und Navigator benutzt worden. Die Grundlagen des Safari stammten aus dem Arsenal des Linux-Desktop KDE. Eine Zeit lang gab es den Safari auch in einer Version für Windows.

Daneben gab und gibt es viele weitere Browser, die wir aufgrund ihrer geringen Marktdurchdringung hier einmal als "kleine Browser" bezeichnen wollen. Die zunehmende Anzahl von verfügbaren Browsern ist nicht nur auf die Bastelwut von Firmen oder einigen Freaks zurückzuführen, sondern auch auf die zunehmende Verbreitung mobiler Computer seit den 2000er-Jahren. An die mussten vorhandene Browser angepasst oder neue geschaffen werden. Durch diese Entwicklungen wurde der Browsermarkt zunehmend unübersichtlich, die Branchenführer blieben aber stark.
Einige Browser werden von Firmen promotet. Ein firmenspezifischer Browser, der speziell in Deutschland vertreten ist, ist z. B. der Browser der Telekom AG. Neben Neuentwicklungen von Firmen, Bastlern und Freaks gibt es auch Abwandlungen (Forks) bekannter Browser wie z. B. den Iceweasel (von Firefox) sowie integrierende Browser, die gleich mehrere Engines bestehender Browser enthalten wie z. B. den Lunascape (enthält Engines von Internet Explorer, Firefox und Google Chrome).

In diese Reihe der Browser mit geringerer Marktdurchdringung gehören auch die Browser von Linux-Desktops, darunter Epiphany für Gnome, Konqueror für KDE oder Midori für Xfce. Man kann diese Browser auch in vielen Unices finden und einige von ihnen sogar auf anderen Systemen. Doch auch in unixoiden Systemen besteht der Trend, die international verbreiteten Top-Browser zu übernehmen.
Fazit: Die vielen kleinen Browser schaffen inzwischen eine verwirrende Vielfalt von Browsern, stellen aber trotz ihrer Verbreitung über Herstellerseiten und Freewarebörsen keine nennenswerte Konkurrenz für die Marktführer dar.


BROWSER:


Firefox: http://www.mozilla.org/de/firefox/new/

Chrome: http://www.google.de/intl/de/chrome/browser/
Chromium: http://www.chromium.org/Home

Opera: http://www.opera.com/de

Internet Explorer: http://www.chip.de/downloads/Internet-Explorer-11-32-Bit_63303909.html

Safari: http://www.chip.de/downloads/Safari_27264736.html


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